Sendung vom 12.09.2008 im WDR 5 |
Thema „Letzte Zuflucht oder Zweites Leben?” | Pflegefamilien in NRW
Die 12-jährige Katja lebt seit fünf Jahren in einem Heim der Bielefelder Von Laer Stiftung; ihre Chancen in eine Pflegefamilie zu kommen, stehen schlecht. Sie ist schon zu alt. Die fünfjährige Anne hatte Glück, sie fand nicht nur neue Eltern, sondern eine richtige Familie mit drei Geschwistern. Doch „Bullerbü-Idylle” ist selten. 90 Prozent der Kinder in NRW, die in einer Pflegefamilie leben, sind kein leichter Fall: sie sind traumatisiert, belasten eine Familie bis an ihre Grenzen. Was sind das für Menschen, die sich trauen, ein Kind als Überraschungspaket aufzunehmen? Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe setzt auf professionelle Pädagogen, die sogenannten „Westfälischen Pflegefamilien”. Aber es gibt auch „normale” Paare, die Pflegekinder aufnehmen, weil sie selber keine Kinder bekommen können. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Bedarf an Pflegefamilien verdoppelt, die Jugendämter suchen händeringend nach Pflegeeltern. Manchmal geht auch etwas schief, wie kürzlich in Wuppertal, als ein Mädchen gewaltsam zu Tode kam. Die Pflegemutter steht unter Totschlagsverdacht. Thema NRW fragt nach: Wie prüfen die Jugendämter ihre Familien? Redaktion: Cordula Helmig |